Andacht zum Monatsspruch
Liebe Leserinnen und Leser,
„Seid bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.“ (1.Petrus 3,15)
Das ist der Monatsspruch für April. Petrus fordert uns darin auf, jedem über unseren Glauben Rede und Antwort zu stehen. Ich finde es interessant, dass Petrus diese Aufforderung schreibt. Er weiß vermutlich am besten, wie es sich anfühlt, Rede und Antwort stehen zu müssen. Wir kommen gerade aus der Passions- und Osterzeit.
Wir erinnern uns an die Geschichte, als Petrus von verschiedenen Menschen gefragt wurde, ob er auch ein Jünger Jesu sei. Seine Antwort lautete: „Ich kenne ihn nicht“, „Mensch, ich bin´s nicht“ und „Mensch, ich weiß nicht, was du sagst.“ Dreimal verleugnete Petrus Jesus bevor der Hahn krähte. Und dass, obwohl er doch Jesus vorher versprochen hatte: „Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.“ (Lukas 22,33). Petrus war damals nicht bereit, Rede und Antwort zu stehen. Er hatte viel versprochen und hat auf ganzer Linie versagt! Wie oft geht es uns auch so, dass wir nach unserer Meinung oder unserem Glauben gefragt werden und dann doch schweigen, obwohl wir im Gegensatz zu Petrus nicht um unser Leben fürchten müssen. Wie oft versagen wir in unserem Leben und Glauben auf ganzer Linie und wie gehen wir mit unserem Versagen um? Das Tröstliche ist, wie Jesus trotz allem mit Petrus umgeht. Nachdem Jesus wieder auferstanden war, begegnete er Petrus am See Genezareth und fragt ihn dreimal: „Petrus hast du mich lieb?“ und dreimal antwortet Petrus „Ja Herr, du weißt, dass ich dich liebhabe!“ Jesus stellt die Verbindung zu Petrus wieder her. Er gibt ihm sogar noch einen Auftrag „Weide meine Schafe!“, also „Leite meine Gemeinde“. Jesus schreibt Petrus nicht ab, sondern er vergibt ihm und er gibt ihm sogar noch eine große und wichtige Aufgabe. Und Petrus nimmt diese Aufgabe an. Er ändert sein Leben: Er wird vom Verleugner zum Bekenner und ja sogar zum Leiter der Urgemeinde in Jerusalem. Und dort steht er dann jedem Rede und Antwort – so wie wir es auch tun sollten. Amen.
Ihre/Eure Gemeindediakonin Isabel Kaufmann