Andacht zum Monatsspruch
Woran erkennt man, dass im Erzgebirge Sommer wird? An den unzähligen Umleitungen! Auch wenn es die Umleitungen nicht nur im Sommer gibt, musste ich lachen, als mir das jemand erzähle. Denn zur Zeit bestimmt das unseren Alltag. An allen Ecken und Enden stehen Umleitungsschilder und Sackgassenschilder. Wer falsch abbiegt, kommt nicht weiter.
Das Volk Israel war auch in eine Sackgasse geraten. Allerdings geht es bei ihnen nicht um eine Baustelle, durch die sie nicht weiter kamen. Vielmehr war das Volk Israel in einer lebensbedrohlichen Sackgasse angekommen. Sie kamen aus Ägypten. Gottes Macht zwang den Pharao, die Israeliten ziehen zu lassen. Aber nun waren sie in der Wüste. Vor ihnen lag das Meer, hinter ihnen verfolgte sie die ägyptische Armee. Sie konnten nicht fliehen und waren in der Sackgasse gefangen. Es sah aus wie das sichere Ende.
Doch es gab einen Ausweg aus der Sackgasse. Diesen Ausweg kündigt Mose an. Er sagt zum Volk:
„Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet!“
Diese Worte aus 2. Mose 14,13 sind zugleich der Monatsspruch für den Monat Juni. Was Mose angekündigt hat, ist auch eingetreten. Die vermeintliche Sackgasse wurde zum rettenden Ausweg. Das Meer teilte sich und die Israeliten konnten hindurchziehen. Die Streitmacht des Pharao dagegen versank in den Fluten.
So vertrauen auch wir darauf, dass Gott in den vermeintlichen Sackgassen unseres Lebens die richtigen (Aus)Wege kennt. Auch wenn wir nicht wissen, wie es weitergeht, macht uns dieser Monatsspruch Mut. Denn wir brauchen nicht in Furcht zu verzweifeln, sondern wir können es in Gottes Hand geben und auf seine Rettung vertrauen. Auch wenn sich dadurch die Baustellen im Erzgebirge nicht plötzlich zu fertigen Straßen verwandeln, so wird sich doch mancher ungeahnter Lebensweg auftun.
Mit dieser Hoffnung wünsche ich Ihnen / euch allen einen schönen erzgebirgischen Sommer, den Schülern schöne Ferien und allen, die wegfahren, eine behütete und erholsame Zeit. Mögen wir trotz mancher Umleitung im Leben und auf den Straßen mit Gottes Hilfe an guten Zielen ankommen!
Ihr / euer Pfarrer Matti Schlosser