Die Geschichte der Pauluskirche

Die evangelisch-lutherische Pauluskirchgemeinde Sehma heißt Sie
herzlich willkommen im historischen Teil unserer Website.

In den folgenden Ausführungen erfahren Sie einiges aus der Geschichte
unserer Kirchgemeinde und ihrer Gotteshäuser.
Die Geschichte der Kirchgemeinde Sehma beginnt am 1. Advent des Jahres 1673.
An diesem Tag wurde Nathanael Trowizsch in dem neu erbauten Kirchlein
in das Amt eines Pfarrers von Sehma eingeführt. Ein großes Ölgemälde seiner Person in der Sakristei
erinnert noch heute an den denkwürdigen Tag.

Bis es soweit war, mussten die Sehmaer zwölf Jahre um ihre Unabhängigkeit von Schlettau kämpfen.
Einen letzten Anstoß gab der Stadtbrand in Schlettau. Sehma wäre verpflichtet gewesen,
sich am Aufbau von Schlettau und besonders der dortigen Kirche zu beteiligen.
Da meinten die Sehmaer, dieses Geld käme besser dem Bau
eines eigenen Kirchleins und der Anstellung eines eigenen Pfarrers zugute.

Die Geschichte des Ortes reicht dagegen viel weiter in die Vergangenheit zurück. Im Jahre 1992 feierte Sehma sein 625-jähriges Ortsjubiläum.
1367 wurde Sehma erstmalig in einer Urkunde des Klosters Grünhain erwähnt. Doch man nimmt an,
dass sich schon um das Jahr 1170 erste Siedler hier niedergelassen haben. Sehma wurde als Waldhufendorf gegründet.
Es zeigt in seinem Wappen die Messer, mit denen damals Schilf geschnitten wurde. Wer dem anderen den Namen gab,
ob der Fluss dem Ort oder der Ort dem Fluss an dem Sehma liegt, ist unklar.

Als die Kirchgemeinde 1673 selbständig wurde, hatte Sehma 500 Einwohner. So dauerte es manches Jahr,
bis die Einrichtung der Kirche vervollständigt werden konnte. 1676 wurde eine kleine Orgel eingebaut,
die 1715 erweitert werden konnte. Auf dem Dachreiter hing zunächst nur ein kleines Glöcklein.
In den Jahren 1698 und 1749 wurde dann das Geläut ergänzt. 1722 wurde die Kantorei gegründet,
die bis heute ihren segensreichen Dienst tut. 1729 beantragte Sehma die Durchführung eines Mettengottesdienstes zum Christfest.

Alte Kirche Innen 1Innenanblick der alten Sehmaer KircheAlte Kirche Innen 1

 

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Sehma Überlegungen zum Bau eines Pfarrhauses
und dem Bau einer neuen Kirche, da die alte baufällig und für die wachsende Gemeinde zu klein geworden war.
1865 war noch einmal eine größere Reparatur erforderlich, die aber ihren Verfall nicht aufhalten konnte.

Am 26. Juni 1898 fand in dem alten Heimatkirchlein der letzte Gottesdienst statt.

Die Bauarbeiten verliefen sehr zügig. Sie wurden bei einem milden Winter nur fünf Wochen unterbrochen.
Noch im Jahr der Grundsteinlegung der Kirche fand vor Einbruch des Winters
das Richtfest des Kirchenschiffes statt.

Der Turm (51 m hoch) und der Ausbau der Kirche
wurden im folgenden Jahr vollendet.

Am 30. Oktober 1899 konnte die Kirche eingeweiht werden.
Die Sehmaer sind seitdem sehr stolz auf ihr stattliches Gotteshaus und lieben es.

Im Februar 1939 wurde in Sehma ein Posaunenchor gegründet, der seitdem fest zum Leben der Gemeinde gehört.
Besonders ist das adventliche Turmblasen hervorzuheben, das alle Jahre,
auch im Krieg bei Verdunklung und auch bei gelegentlich großer Kälte, durchgehalten wurde.

Die in den Jahren 1898/99 erbaute Pauluskirche in Sehma ist in ihrer inneren Ausstattung eine typische Jugendstilkirche.
Malereien zierten den gesamten Altarraum und die Decke des Kirchenschiffes wie die Emporen.
Bis auf die Malereien an den Emporen waren sie bei der Innenrenovation 1953 abgewaschen und übermalt worden.

Auch den Taufstein und den Altar ereilte das gleiche Schicksal,
sie wurden bunt mit Ölfarbe übermalt. Nur die Kanzel und das Lesepult
entgingen durch den Protest der Gemeinde dieser Verschandelung.

Bei der letzten Innenrenovation 1983 kamen die alten Malereien beim Abwaschen
zum Teil wieder zum Vorschein, und die Kirchenmaler der Fa. Fritzsch in Neudorf
haben sie im Altarraum mit großer Liebe und großem Geschick wieder sichtbar gemacht.
Das übrige Kirchenschiff blieb in seiner schlichten Ausmalung erhalten.

Der zugleich erfolgte Umbau der Heizung ließ die Kirche zu einem Gotteshaus werden,
in dem sich die Gemeinde zu Hause fühlt. Die Erzgebirger wollen ihre Kirche wie ihre gute Stube haben,
in der sie zu Hause sind und es auch im kalten Winter „anheimelnd warm“ ist.

Im Jahre 1991 konnten auch die hässlichen Übermalungen – wenn auch unter großen Mühen – vom Altar und Taufstein entfernt
und der Altar in guter Weise neu vergoldet werden.

 
Der Kirchturm

In dem 51 Meter hohen Turm der Kirche hing und hängt seit dem 1. Advent 1950 wieder ein Geläut dreier Bronzeglocken, die heute wie damals
den gleichen Klang haben (Des-F-As) und die Inschrift tragen: „Christmettengemeinde Sehma“.

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Die pneumatische Orgel

Zur weiteren Ausstattung der Kirche gehört die pneumatische Orgel, die in den Jahren 1934 und 1940 erweitert wurde,
aber zum Ende des 20. Jahrhunderts einer völligen Erneuerung bedurfte.

Am 3. Juni 1999 gründete sich ein Orgelförderverein, der den Neubau der Orgel voranbringen wollte.
Die damals veranschlagten Kosten beliefen sich auf ca. 500.000 DM.
Der Neubau der Orgel wurde im Jahre 2005 fertiggestellt.

 
Weitere Innenaustattung:
Gefallenehrung, farbige Glasfenster, Wandgemälde und überlebensgroße Statue

Zur inneren Ausstattung gehören die beiden Gefallenenehrungen für die Toten des ersten Weltkrieges an der Brüstung der Orgelempore
mit drei bildlichen Darstellungen des Kriegsgeschehens aus dem Jahre 1925
und für die Toten des zweiten Weltkrieges mit einer hölzernen Pieta am Fuße der Kanzel, geschaffen von Frau Viola Nahmacher aus Greiz.

Zu beiden Seiten des Altars ist der Kirchenraum durch zwei farbige Glasfenster geschmückt: „Taufe des Herrn“ und „Kreuzigung Jesu“.

Über den beiden Seitenemporen hängen zwei Wandgemälde „Hirtenverkündigung“ und „Himmelfahrt des Herrn“, die noch der Restaurierung bedürfen.

Über dem Eingangsportal steht eine überlebensgroße Statue des Apostels Paulus aus weißem Sandstein.
Der Namenspatron dieser Kirche wurde von Prof. Robert Hense aus Dresden geschaffen und ist eine Spende des Kunstfonds.

 

Pauluskirche innen Taufstein Taufstein

Pauluskirche innen AltarplatzAltarplatzPauluskirche innen Orgeldie Pieta zum Gedenken der Gefallenen des 2. Weltkrieges

 

Glocken 03Glocken

 


 

 

 

 

 

 

 

100JahreMetten2005Die Sehmaer Metten 2005 (100-jährige Mette)Wie in allen Erzgebirgsgemeinden steht der Gottesdienst im Mittelpunkt des Gemeindelebens. Er wird auch regelmäßig von der Kantorei, dem Posaunenchor oder der Kurrende festlich musikalisch gestaltet. Berühmt wurde Sehma durch die Übertragung der Christmette durch das Radio seit dem Jahre 1929 bis in den Anfang der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Höhepunkte des gemeindlichen Lebens sind neben den hohen kirchlichen Festen auch das Kirchweihfest, die jährliche Allianzgebetswoche, die Bibelwoche, die Konfirmation, die Jubelkonfirmation und seit vielen Jahren ein Kinder- und Gemeindefest.

Jedermann ist herzlich zu den Gottesdiensten in unserer schönen Kirche oder auch zu ihrer Besichtigung eingeladen.

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