Im Zentrum der Bestattungs- und Gedenkstätte soll der abgebildete Gedenkstein errichtet werden.Liebe Gemeinde! Der November ist wohl ein Monat, den die meisten nicht so sehr mögen. Das liegt daran, dass viele mit diesem Monat Dinge verbinden, die den Verlust des Schönen darstellen: Regentage, Kälte, Dunkelheit. Zu all dem endet im November das Kirchenjahr mit den ernsten Gedanken um die Vergänglichkeit des Lebens. Trauer und Traurigkeit scheinen einen besonderen Platz in dieser Zeit zu haben. Und das ist gut so. Denn auch wenn sich kein Mensch nach Trauer sehnt, so gehört sie doch zum Menschsein. Die Bibel sagt sogar an einer Stelle: „Trauern ist besser als Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert.“ (Prediger 7,3)
Nicht, dass die Bibel etwas gegen Freude und Spaß hätte. In ihr spiegelt sich vielmehr die Erfahrung wider, dass ein Leben, welches Tiefen kennt eben auch Tiefe bekommt. Diesen biblischen Impuls zu betonen ist mir persönlich wichtig, weil meines Erachtens sehr viel Oberflächlichkeit in unserer Zeit herrscht. Vielleicht kann ja tiefe Freude nur dann empfunden werden, wenn auch die Trauer im Leben einen Platz hat.
„Einen Platz für die Trauer“ zu schaffen, so könnte man auch das Anliegen des „Förderkreises zur Einrichtung und Pflege einer Bestattungs- und Gedenkstätte für stillgeborenes Leben“ nennen.
Im vergangenen Jahr wurde viel nachgedacht und diskutiert, in welcher Weise der Not und Trauer von Eltern, die ein Kind verloren haben, Raum gegeben werden kann.
Geplant ist nun, auf dem Friedhof in Sehma eine Stätte der Erinnerung einzurichten, die zugleich die Möglichkeit enthält, so genannte fehlgeborene oder besser: stillgeborene Kinder würdevoll zu bestatten.
Es grüßt Sie auch im Namen des Kirchenvorstandes und der Mitarbeiter
Ihr/euer Pfarrer Uwe Liewald
